Automatisch erstellte Verzeichnisse

Der speedata Publisher kann beliebige Verzeichnistypen erstellen. Ob Inhaltsverzeichnis, Artikelliste oder Stichwortindex – alle Listen funktionieren nach demselben Prinzip: die notwendigen Daten (z.B. Seitenzahlen, Artikelnummern) werden in einer eigenen Datenstruktur gespeichert, auf Festplatte geschrieben und beim nächsten Lauf des Publishers werden diese Daten eingelesen und stehen sofort zur Verfügung.

Damit der Publisher mehrfach durchläuft, muss der Parameter runs auf der Kommandozeile bzw. in der Konfigurationsdatei gesetzt werden, beispielsweise mit sp --runs=2 (Kommandozeile) bzw. runs = 2 (Optionen).

Schritt 1: Sammeln der Informationen

Die beiden Befehle Element und Attribute dienen zur Strukturierung von Daten, die während der Verarbeitung gelesen werden. Mit diesen Befehlen lassen sich neue XML Datensatzdateien erzeugen. Die Datensatzdatei sollte eine Struktur haben, die sich für die automatische Verarbeitung mit dem Publisher eignet. Folgende Struktur könnte für eine Artikelliste sinnvoll sein:

<Artikelverzeichnis>
  <Artikel nummer="1" seite="10"/>
  <Artikel nummer="2" seite="12"/>
  <Artikel nummer="3" seite="14"/>
</Artikelverzeichnis>

Um diese Struktur im Layoutregelwerk zu erstellen, muss sie aus den Befehlen Element und Attribute wie folgt zusammengesetzt werden:

<Element name="Artikelverzeichnis">
  <Element name="Artikel">
    <Attribute name="nummer" select="1"/>
    <Attribute name="seite" select="10"/>
  </Element>
  <Element name="Artikel">
    <Attribute name="nummer" select="2"/>
    <Attribute name="seite" select="12"/>
  </Element>
  <Element name="Artikel">
    <Attribute name="nummer" select="3"/>
    <Attribute name="seite" select="14"/>
  </Element>
</Element>

Anstelle der Befehle Element und Attribute können auch Variablen als Speicher benutzt werden (siehe Beispiel unten).

Schritt 2: Speichern und Laden der Informationen

Mit dem Befehl SaveDataset wird die Struktur auf Festplatte gespeichert und mit LoadDataset wird sie wieder geladen. Existiert die Datei nicht, so wird kein Fehler gemeldet, da es sich um den ersten Durchlauf handeln könnte, wo die Datei naturgemäß noch nicht existiert.

Schritt 3: Verarbeiten der Informationen

Direkt nach dem Laden wird die XML-Verarbeitung mit dem ersten Element der gerade geladenen Struktur fortgesetzt, im Beispiel oben würde nach dem folgenden Befehl im Layoutregelwerk gesucht:

<Record element="Artikelverzeichnis">
  ...
</Record>

Das heißt, dass die eigentliche Datenverarbeitung zeitweilig unterbrochen und mit dem neuen Datensatz aus LoadDataset fortgeführt wird.

Beispiel

Das folgende Beispiel reichert die »Planetenliste« um ein Inhaltsverzeichnis an. Die Verarbeitung beginnt beim Wurzelelement planeten (in der Mitte der Datei). Hier wird die Datensatzdatei toc (für: table of contents) geladen. Im ersten Durchlauf wird die Datei nicht gefunden, daher wird die Datensatzdatei »planeten« normal weiter verarbeitet. Während des Durchlaufs wird eine Liste erstellt, die folgende XML-Struktur hat:

<Inhaltsverzeichnis>
  <Planetenverzeichnis name="Merkur" seite="2" />
  <Planetenverzeichnis name="Venus" seite="3" />
  <Planetenverzeichnis name="Erde" seite="4" />
  <Planetenverzeichnis name="Mars" seite="5" />
  <Planetenverzeichnis name="Jupiter" seite="6" />
  <Planetenverzeichnis name="Saturn" seite="7" />
  <Planetenverzeichnis name="Uranus" seite="8" />
  <Planetenverzeichnis name="Neptun" seite="9" />
</Inhaltsverzeichnis>

Im Layoutregelwerk muss diese den folgenden Aufbau haben:

<Element name="Inhaltsverzeichnis">
  <Element name="Planetenverzeichnis">
    <Attribute name="name" select="'Merkur'"/>
    <Attribute name="seite" select="2"/>
  </Element>
  <Element name="Planetenverzeichnis">
    <Attribute name="name" select="'Venus'"/>
    <Attribute name="seite" select="3"/>
  </Element>
  ...
  <Element name="Planetenverzeichnis">
    <Attribute name="name" select="'Uranus'"/>
    <Attribute name="seite" select="9"/>
  </Element>
</Element>

Natürlich soll die Information in den Attributen dynamisch erzeugt werden, dafür werden der XPath-Ausdruck @name und die XPath-Funktion sd:current-page() benutzt.

Im zweiten Durchlauf wird die Datei erfolgreich eingelesen und die Verarbeitung »springt« zum Datensatz Inhaltsverzeichnis, da es das Wurzelelement der neuen Datei ist. Hier wird im Layoutregelwerk das Inhaltsverzeichnis erstellt.

<Record element="Inhaltsverzeichnis">
  <SetVariable variable="Inhaltsverzeichnis" select="''"/>
  <ProcessNode select="Planetenverzeichnis"/>
  <PlaceObject column="3">
    <Textblock width="20" fontface="Überschrift">
      <Paragraph><Value>Inhalt</Value></Paragraph>
    </Textblock>
  </PlaceObject>
  <PlaceObject column="3">
    <Textblock width="20">
      <Value select="$Inhaltsverzeichnis"/>
    </Textblock>
  </PlaceObject>
</Record>
 
<Record element="Planetenverzeichnis">
  <SetVariable variable="Inhaltsverzeichnis">
    <Value select="$Inhaltsverzeichnis"/>
    <Paragraph>
      <Value select="@name"/>
      <Value>, Seite </Value>
      <Value select="@seite"/>
    </Paragraph>
  </SetVariable>
</Record>
 
<!-- Wurzelelement -->
<Record element="planeten">
  <SetVariable variable="spalte" select="2" />
  <LadeDatensatzdatei name="toc"/>
  <SetVariable variable="Inhalt" select="''"/>
  <NewPage/>
  <ProcessNode select="planet"/>
</Record>
 
<Record element="planet">
  <SetVariable variable="Inhalt">
    <Value select="$Inhalt"/>
    <Element name="Planetenverzeichnis">
      <Attribute name="name" select=" @name "/>
      <Attribute name="seite" select=" sd:current-page()"/>
    </Element>
  </SetVariable>
 
  <ProcessNode select="url" />
  ...
  <NewPage />
  <SpeichereDatensatzdatei filename="toc" elementname="Inhaltsverzeichnis" select="$Inhalt"/>
</Record>
 
<Record element="url">
  ...
</Record>
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